Hanggärten und Außenkonzepte - Unser Garten am Nest


Immer wieder, wenn uns Leute auf der Baustelle besuchen oder auch wenn ein Handwerker neu ankommt, hören wir die gleichen Sprüche. "Na habt ihr euch das gut überlegt?", "Puh ja schon hoch.", "Kommt da überhaupt Licht ins Haus?" Man wird ja mit der Zeit resistenter und hat nicht mehr immer gleich das Gefühl sich verteidigen zu müssen. 😆

Trotzdem war es jetzt endlich Zeit, mal ein Konzept zu Papier (oder Bildschirm) zu bringen...

Unser Grundstück ist ja ein Hanggrundstück, wie der aufmerksame Leser sicher nicht übersehen hat bisher. Der Höhenunterschied beträgt über ca. 45 Meter fast 11 Meter. Ja das ist ein beträchtlicher Unterschied. Bietet aber auch allerlei Möglichkeiten für einen Garten, der so gar nicht 08/15 ist - und genau das hat uns an dem Grundstück gefallen. Außerdem befindet sich am oberen Ende des Grundstückes ein Feldweg und danach Felder, Wiesen und Wald so weit das Auge reicht. Da oben sagen dann nämlich alle Besucher immer "ah okay, ja gut hier würde ich auch gerne wohnen..." Sag bloß... is nämlich auch Wasserschutzgebiet und unverbaubar - for ever ever. 💚


Von der obersten Stufe fotografiert nach unten zum Haus

Das Konzept
Seit Monaten schlagen wir uns mit dem Konzept unseres kompletten Grundstückes herum. Wie sieht es wo aus, was ist wo praktisch oder nötig oder schön oder hilfreich oder was auch immer.
Fragt man Garten Landschaftsgärtner sagen alle nur meterhohe und massig viele Mauern und L-Steine. No thanks. Also haben wir uns selbst daran gemacht zu planen. Da wir eh nicht vorhaben die Summe unseres Kellers (!!!!) in unseren Garten zu investieren, fahren wir das DIY Programm - dauert dann zwar ein paar Jahre, macht aber ja nix. Wenn die Kassen wieder gefüllt sind, kann man sich ja Hilfe holen. Wenn....

MyGarden
Auf der Suche nach einem Programm, das die Gartenplanung am Computer zeigen würde, stieß ich auf den Online Planer von Gardena. (Ich mache keine Werbung hier, ich finde das Programm einfach so super) Das tool ist eigentlich für die Planung für das Bewässerungssystem von Gardena gedacht, lässt aber so ziemlich alles abbilden, was man  für die Gartenplanung braucht - GENIAL!

Unser Vorgarten
Im Moment noch Matschchaos.... aber YAY mit Fenstern und Haustür im Keller!!! 


Als erstes wollen wir im Frühjahr den Vorgarten machen, damit wir möglichst schnell und vor allem unmatschigen Fußes ins Haus kommen. Wir müssen von der Straßenkante bis zur Haustür 1,70 Höhe überwinden und das über circa 5 Meter. Breit ist unser Grundstück 17,5 Meter.


Der gepflasterte Weg soll bis runter zur Straße gehen, dass man da "Dinge" hochschieben kann. Wahlweise Kinderwagen oder Rollstühle oder was auch immer da mal hoch muss. Die Treppe führt direkt zur Haustür und soll unser Hauptweg für uns und Gäste ins Haus sein. Das werden circa 10 Stufen, die jeweils 40cm tief sein werden. Das Carport wird mit Kies "gefüllt", dann kann da auch das Wasser gut versickern.
Auf das Carport, das ja im Moment nur ein Parkplatz ist, soll natürlich noch ein Dach. Das wird aus weiß lackiertem Holz sein und ein Flachdach haben. Der komplette rechte Teil wird Beet und bepflanzt und eingefasst von einer Natursteinmauer (nicht höher als 1 Meter aber).

An der linken Seite führt eine Treppe nach oben in den Garten. Hier sind es ca 2,5 m zu überwinden. Auch hier wird links und rechts bepflanzt. Als Terrasse wollen wir WPC Holzdielen in hellbraun/braun. Wir haben ja an der Fassade Klinker, dann noch Steinmauern, da muss auf den Boden nicht auch nochmal Stein. Und normales Holz ist uns zu witterungsabhängig. Im Sommer knallt die Sonne direkt auf die Terrasse hinter dem Haus, da müssen wir uns noch etwas überlegen zwecks Beschattung.

Der Garten hinterm Haus


So sah es direkt nach den Erdarbeiten aus 
































 Bereits bei den Erdarbeiten hatten wir uns den Garten in 4 Stufen anlegen lassen, weil man mit dem Haus im Weg da nicht mehr so gut hinkommen würde. (Mit ein Grund warum unsere Erdarbeiten so exorbitant teuer waren) So buddelte (oder meißelte) unser Erdbauer direkt die Silhouette unseres zukünftigen Gartens heraus. (1400 Kubikmeter Erde kommen ja nicht von ungefähr gell ;-) )

Dort wo die erste Stufe hinter dem Haus endet, geht eine 3 Meter hohe Matschwand nach oben. Dort befindet sich die nächste Stufe (10x4 Meter). Danach kommt noch eine Stufe (10x3 Meter) und schließlich die letzte und dann wieder ganz ebene Stufe (ca 10x12Meter) , die dann ebenerdig hinten auf die Wiesen führt. Die erste Stufe, ist die die am längsten Sonne hat und somit sicher im Sommer die am meisten angesteuerte Fläche zum Sitzen sein wird. Hier sollen Loungemöbel (die wir aktuell schon haben) und eine Feuerstelle hin. Der Untergrund wird Kies sein.

Die nächste Stufe hat auch viel Sonne und soll deswegen der Ort für die Hochbeete werden. Dort werden alle möglichen Gemüsegeschichten angepflanzt werden. Ganz oben relativ am Ende des Grundstückes wünsche ich mir schon seit dem ersten Mal auf dem Grundstück einen kleinen Pavillon. Von dort aus hat man einen wundervollen Blick ins Tal und in die Wiesen und Felder und man sieht den Sonnenuntergang über dem Wald untergehen. Hach! 🌄

Für die Realisierung unseres Traumgartens planen wir circa 5-10 Jahre :D Nee aber im Ernst, Dass ein Garten aber wachsen muss und sich erst mit den Jahren formt ist ja wirklich so. Und so einen sterilen Steingarten mit 2 Bambuspflanzen in der Mitte wollten wir auf gar keinen Fall. Wir stehen mehr auf Natur pur.
Hier nochmal die Übersicht über das gesamte Grundstück


Das Gardena Tool berechnet direkt noch automatisch wie viele Gartensprenkler man braucht bei der Größe des Gartens und den Beeten und erstellt eine Einkaufsliste. Kann man blöd finden oder geil ;-)

Wir freuen uns auf unser Projekt, was dann step by step immer mehr zum Leben erwachen wird.






Kommentare

  1. Ah, ihr seid also auch schon fleißig am Planen... :)
    Sehr schick wird das bei euch! Diese verschiedenen Terrassen sind eine schöne Idee - vor allem, da jede davon ja anscheinend auch ziemlich groß werden wird. Das wird sicher traumhaft!

    Habt ihr das Gelände jetzt irgendwie absichern müssen, damit es bei Regen nicht abrutscht?

    Kosten für die Erdarbeiten... mh. Mir wird ja schon schlecht, wenn ich mir unsere Kosten ansehe... dabei haben wir ein relativ normales Grundstück ohne Fels und ohne viel Gefälle, und haben von verschiedensten Seiten bestätigt bekommen, dass unser Erdbauer wirklich zivile Preise hat. Aber was da für ein Haufen Geld draufgeht... urgh. Ich will gar nicht wissen, wie das erst bei euch sein muss. ^^


    Liebe Grüße
    Anne

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  2. Denkt auch daran euer Grundstück vor einen Jahrhundertregen (die mittlerweile alle Paar Jahre auftreten) zu schützen. Nicht das sich das Feld mit samt euren Gartenmöbeln in euer Haus entwässert. Bei dem Felsigen Boden wird ja nichts groß versickern.

    Ich hoffe Ihr habt euch das Grundstück bei Starkregen mal angekuckt ;-)

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  3. Hallöchen,
    cool, ein wirklich sehr schöner Plan!
    Das wird sicher sehr schön werden. Ein Hang bietet echt viele Möglichkeiten.
    Eure Kosten für den Erdbauer würden mich auch interessieren.
    Kalkuliert hatten wir bei uns für Aushub, Doppelgarage und Einfahrt ca. 16.000€, da wir viel Kies beim Aushub hatten und den bei unserem Nachbarn netterweise Zwischenlagern konnten wurde es etwas weniger 😉

    Wir bauen ja auch am Hang und bei uns steht die Stützmauer auch schon fest auf dem Plan für nächstes Jahr.
    Auch wenn Stahlbeton sicher nicht das Schönste ist, hier geht uns der Schutz einfach vor 😉

    Man muss wirklich im starken Regen mal draußen beobachten wo schnell einiges an Wasser zusammenkommt und nach unten fließt und den Strom gezielt umleiten.

    Viel Erfolg bei der Umsetzung
    Liebe Grüße
    André

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    1. Wie, weniger als 16k?! Herrje, ich beneide euch mal gerade eine Runde. :D
      Wir kommen am Ende auf rund - festhalten - 50.000. Jap. Und unser Finanzierungsberater erzählte uns damals etwas von 10.000, aus denen wir in der Planung vorsichtshalber schon 15.000 gemacht hatten... haha.

      Was bei uns an Arbeiten anfiel:
      - 10m Verrohren des Grabens, der zwischen Straße und Grundstück liegt, damit man es überhaupt befahren kann
      - Erstellen einer geschotterten Baustellenzufahrt (relativ groß, da unser Haus ein Stück weit von der Straße entfernt liegt)
      - Ausheben der Baugrube, Umlagern des Mutterbodens, Abfahren des Aushubs (einen Teil davon konnten wir bei Bekannten unterbringen, die einen ehemaligen Fischteich anfüllten, aber ein Großteil ging zur Deponie und verursachte dort Kosten)
      - Schottern der Baugrube als Vorbereitung für die Bodenplatte des Kellers
      - Anschluss der Lichtschächte der Kellerfenster an eine umlaufende Verrohrung, Ableitung dieses Wassers in einen ebenfalls angelegten Pumpschacht
      - Wiederanfüllen der Baugrube, dabei umlaufende Schotterschicht erstellen / anschütten (von Danhaus benötigt)
      - Liefern und Einbauen einer Betonzisterne
      - Anlegen einer Mulde zur Versickerung, die uns vom Bauantrag vorgeschrieben wurde (3x6m, 30cm tief)
      - Verteilen des Mutterbodens im Garten / Modellierung des Gefälles
      - Aushub und Einbau der Versorgungsleitungen von der Straße zum Haus
      - Entwässerungsrohre: Regenwasser der Garage und des Hauses sammeln und gemeinsam in die Zisterne führen, den eventuellen Überlauf in die Mulde leiten
      - Entwässerungsrohr II: das Wasser, was bei Starkregen an einer bestimmten Stelle vom Feld in unseren Garten fließt, in einem Rohr auffangen und in den Graben umleiten
      - Befestigung einer ca. 1,40m hohen Böschung am Mülltonnenstellplatz
      - Ausheben und Erstellen eines Streifenfundaments für eine 3er-Garage

      ... ich glaube, das war alles. Ja, es ist schweineviel Arbeit und dafür mag der Preis auch angemessen sein, es hat unserem Geldbeutel trotzdem einen unerwarteten Schlag in die Magengrube versetzt.

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    2. Oh je Anne, da seid ihr aber von uns auch nicht weit entfernt. Wir lagen trotzdem noch 25 über euch...für aber immerhin 1400 Kubik Erde, alle Anschlüsse, verfüllen und den Revisionsschacht. Wir hatten 30 kalkuliert und hatten dementsprechend den gleichen Schock wie ihr. Die Erdarbeiten sind das unberechenbarste, das habe ich jetzt schon so oft gehört von Bauherren.

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    3. Boaahhhhh, bei den Summen haut es einen ja ummm.

      Wir haben zuerst den Erdbauer, der auch bei unseren Freunden 4km nebenan gebuddelt hat kontaktiert und er meinte er habe dort schon gegraben und schätzt uns mit Grundlage der Erfahrung eines Nachbarn auf ca. 13.000€ für die Erdarbeiten, Befestigung der Einfahrt /Garage und Verrohrung des Hauses. Alles tuttikompletti und pflasterfertig.
      Weiterhin hatten wir vorm Kauf schon 2 Bodengutachten in relativer Nähe zu unserem Grundstück und wussten ungefähr was da wohl uns erwarten möge.

      Dann haben wir bei den Nachbarn geklingelt um mal zu schauen, ob es bei deren Erdarbeiten Überraschungen gegeben hat und wer diese durchgeführt hat. So erfuhren wir, dass im Ort auch ein Erdbau, Bergbau usw. Fachbetrieb ansässig sei und kontaktierten ihn. Sein Angebot lag hier über dem bisherigen aber die Kosten je Tonne waren wieder günstiger. Er kalkulierte nur eben mehr um uns vor Zusatzkosten zu bewahren. Ganz nebenbei erfuhren wir, dass er in unserem Baugebiet schon sehr viele Baugruben unter anderem auch die unserer direkten Nachbarn gegraben hatte. Er war sich recht sicher bei seiner Kalkulation.

      Hinzukam, dass der Aushub fast ausschließlich aus Kies bestand, den wir beim Nachbar zwischengelagert haben und zum Verfüllen wieder verwenden konnten. Den Mutterboden hat sich gleich der Bruder von unserem Nachbarn selbst aufgeladen und weggefahren, was auch wieder zu geringeren kosten geführt hat.

      Allein die Kosten für Abwasser und Regenwasseranschluss lagen bei glaub ca. 4500€.

      Zu seinen Leistungen gehörte der Aushub der Baugrube, Herstellen eines 8x10m großen Kranstellplatzes, Anschließen von Regenwasser und Abwasser (da Trennsystem), Verfüllen und anschließendes Befestigen der zukünftigen Garagenfläche und der Einfahrt. Die Garage oder Carport ist in 6x7m geplant und die Einfahrt davor in 6m x 11,5m.

      Ja die Erdarbeiten sind eine heiße Sache, die wir echt ohne Schwierigkeiten gemeistert haben.
      Freunde von uns bauen auch in der Nähe und hier kam während der Erdarbeiten der Archäologe vorbei und rief erst einmal Baustopp! Auch das kann einen erwarten...

      Wir planen noch eine 26m lange Betonstützmauer, die ca. 1- 1,20m hoch sein soll.
      Weiterhin kommen die ganzen Kosten für die Garage/ Barport hinzu.
      Man kann leider nicht alles planen.
      Zum Glück sprach unser Danhaus Verkäufer gleich von Anfang an von guten 40.000 € für die Nebenkosten. Da hört man schon ganz andere Zahlen..., die dann als Grundlage der Finanzierung genutzt werden.

      Passieren kann immer etwas, aber 20.000 € für alles und ein Haus mit Keller sind definitiv zu wenig.

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  4. Hallo Ihr!
    Also unsere Erdarbeiten waren wesentlich höher, als auch von uns anfangs kalkuliert. Wir hatten schon 30 kalkuliert und sind nachher bei einem vielfachen davon gelandet. Jetzt ist es so und wir sind froh, dass der Garten schon die endgültige Form hat. Es sind halt auch 800qm Grundstück insgesamt, und mit den riesigen Stufen kommt ordentlich was zusammen, im Vergleich zu dem einfachen Aushub eines Kellers.

    Absicherung wird durch die Mauern erfolgen und ansonsten kann das Wasser laut Bodengutachten gut und einfach versickern. Wir haben genau deswegen aber ja die Oberflächen der einzelnen Stufen auch noch mit Kies geplant, auch hier kann wieder gut versickern.
    Die Erde ist aber ansonsten bombenfest und so haben wir im Moment nur ein wenig Folie drüber gehängt. Aber auch das ist eigentlich unnötig. Es hat ja schon einige Male jetzt richtig gegossen und alles ist gut. Sagen auch die Nachbarn die da seit 20 Jahren wohnen ;-)

    Wir wussten von Anfang an, dass unser Grundstück etwas speziell ist, aber letztlich ist es jetzt genau so wie wir es uns vorgestellt und gewünscht hatten. :-) Den Gardena Planer kann ich aber wie gesagt nur empfehlen für solche Planungen :-)

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  5. Hallo Annika,
    ich habe gerade mit Frau das Thema mit welchen Sound denn unser Danhaus gerichtet wurde und wir haben beide da ganz andere Meinungen.
    Sag mal wisst ihr noch was die Zimmerleute gehört haben...?
    War das Schlagerparadies, Schlagerplanet oder Schlager...?

    Wenn sich einmal in solch eine Nebensache versteift.. ;-)))

    Liebe Grüße
    André

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    1. Bei uns war es SWR4... ;-)

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    2. Haha. :D
      Bei den Zimmerleuten bin ich mir gerade gar nicht mehr sicher, unsere Sanitärmonteure bewiesen auf jeden Fall ordentlichen Geschmack und hörten Metallica. ;)

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  6. Wow, ich denke, die Planung ist ja immer das Wichtigste. Vor allem emotional. Wenn man wirklich viel Zeit mit viel Liebe zum Detail investiert, dann fühlt man sich in so einem Haus ja als ob man nie irgendwo anders wohnen möchte. Das Gefühl ist umso exponentiell zum Planungsaufwand zu.

    Habt ihr euch denn dann schon Gedanken darüber gemacht, was für Steine ihr denn im Garten verbauen möchtet? Es gibt ja grundsätzlich immer so die Wahl zwischen Kunststein und Naturstein. Oder kennt ihr noch mehr Alternativen?

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